Konfliktmediation mit therapeutischen Methoden in Trennungs- und Scheidungskonflikten
Geschrieben von Rüdiger van den Boom amIn jeder Beziehung neigen die Partner in Stress und Konfliktsituationen immer wieder dazu, dem enttäuschenden Partner Vorwürfe zu machen und ihn/sie für die Schwierigkeiten oder die eigene Unzufriedenheit verantwortlich zu machen. In guten und reflektierten Beziehungen gewinnen die Partner aber auch wieder Abstand zueinander und erkennen, manchmal nach einer Phase der Abkühlung, die eigenen Anteile an dem entstandenen Konflikt. Dadurch werden sie wieder handlungsfähig, müssen nicht auf das Nachgeben des anderen warten und können selbst zur Deeskalation beitragen und Lösungen suchen.
In heftigen Trennungs- und Scheidungskonflikten nimmt jedoch mit der eigenen Verletztheit die Bereitschaft zu, den Partner dafür anzuklagen und ihn/sie für die Schwierigkeiten und die Krise bzw. das Scheitern der Ehe verantwortlich zu machen. Dazu gehört, dass man Gefahr läuft, die Verantwortung für die eigenen Unzulänglichkeiten in der ehelichen Beziehung aus dem Blick zu verlieren. Der andere, der vor der Heirat in liebevoll bewundernder Weise geschätzt wurde, erscheint jetzt wie ein Gegner, den man so nicht gekannt hat, der jetzt nur noch verletzend und kränkend erlebt wird, verantwortlich für seine/ihre Unzulänglichkeiten, die Konflikte, die Krise der Ehe, deren Scheitern und die Trennung. Die Vorwürfe lauten dann: "Du verstehst mich nicht! Weil Du so bist, haben wir die Schwierigkeiten und deshalb will ich mich von Dir trennen". Jeder sieht seine eigene Version der Fakten. Es folgen Klagen über den Partner, um deutlich zu machen, wie missverstanden man sich fühlt. Jeder hört nur noch Vorwürfe. Der Konflikt droht zu eskalieren, da das Verhalten der Parteien so stets neue Verletzungen produziert. In der verengten Sicht dieses ehelichen Projektionssystems ist den Konfliktparteien ein lösungsorientiertes Vorgehen kaum noch möglich.
Es ist daher wichtig, ein Stück weit Abstand zu schaffen, damit Raum für Verhandlungen entstehen kann, die besonders wichtig sind, wenn gemeinsame Verantwortung gegenüber Kindern oder materielle und finanzielle Verflechtungen Absprachen unausweichlich machen. Als Berater und Konfliktmediator kann ich dazu beitragen, diesen notwendigen Abstand zu gewinnen.
Wo Verständigung im Sinne von "Sich-Verstehen" nicht mehr möglich erscheint, helfe ich als neutraler Dritter den Parteien, sich auf eine rein sachliche Lösungssuche zu konzentrieren. Sie erreichen mich über meine Kontaktseite oder telefonisch unter 0711 6648 7445 oder 0179 86 39 299. Eine so vermittelte Verständigung ist oft eine gute Ergänzung zur Konsultation eines Anwalts. Sie hilft die Kosten des Scheidungsverfahrens gering zu halten und langwierige Rechtsstreite zu vermeiden. Wenn Sie es wünschen, arbeite ich auch gerne mit Ihren Anwälten zusammen.
Einen guten Überblick über rechtlichen Folgen bietet die Stiftung Warentes tn diesem Artikel.